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16. Oktober 2015

Wasserschnecken im Gartenteich – Vor- und Nachteile

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Bei vielen Teichbesitzern klingeln die Alarmglocken, wenn sie Schnecken im Teich entdecken. Doch die schleimigen Teichbewohner haben nicht nur schlechte Seiten; sie sind in vielen Fällen sogar nützlich und unterstützen Sie bei Gartenpflege.

Schnecken als Filtrierer und Algenfresser

Tatsächlich fungieren Schnecken, zum Beispiel Schlammschnecken oder Sumpfdeckelschnecken, als Filtrierer des Teichs. Sie fressen abgestorbene Pflanzenteile und helfen so, den Nährstoffgehalt im Wasser niedrig zu halten und Algen zu bekämpfenSie vertilgen Algen aber auch direkt.

Schnecken zu dekorativen Zwecken

Wir erleben immer wieder, dass Gartenliebhaber sich Schnecken aus dekorativen Gründen in den Teich setzen. Das ist natürlich Geschmackssache; doch es ist nicht von der Hand zu weisen, dass manche Schnecken hübsch aussehen. Zum Beispiel die Posthornschnecke mit ihrem linksgewundenen Schneckengehäuse oder die Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis) mit ihrem spitzen „Horn“.

Diese Arten von Schnecken eignen sich

Verschiedene Schneckenarten eignen sich zum Einsetzen in den Teich – vorausgesetzt, dieser ist mindestens 80 cm tief, sein Sauerstoffgehalt ist angemessen hoch und die Temperaturen überschreiten 25 Grad nicht. Perfekt mit unseren klimatischen Bedingungen und den Eigenschaften von unseren Gewässern zurecht kommen nur einheimische Arten wie Spitzschlammschnecke, kleine Sumpfschnecke (Galba) Sumpfdeckelschnecke und Posthornschnecke.

Sammeln Sie Teichschnecken bitte nicht in der freien Natur, sondern erwerben Sie sie im Fachhandel. So können Sie auch sicher sein, dass Sie es tatsächlich mit der gewünschten Art zu tun haben und die Schnecken keine Krankheiten oder Parasiten mitbringen. Sehr häufig sind die Tiere nämlich Zwischenwirte für die Plattwürmer Trematoden.

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Schlammschnecken

Spitzschlammschnecken sind die Klassiker unter den Teichschnecken. Sie sind etwa 7 cm lang und besitzen die Fähigkeit, an der Unterseite der Wasseroberfläche entlang zu kriechen. Sie atmen mit Lungen und können auch in stark verschmutzten Teichen ohne weiteres überleben.

Wenn Sie mit extremen Algenwachstum kämpfen, kann eine Schlammschnecke daher gut weiterhelfen. Sie vermehrt sich extrem schnell und vertilgt große Mengen. Ein Problem, wenn die Algen verputzt sind und die Schlammschnecken-Bevölkerung in Ihrem Gartenteich zu groß ist: Die Schlammschnecke macht sich bei Futtermangel auch gerne über Ihre Wasserpflanzen her.

Posthornschnecken

Posthornschnecken können, wie bereits erwähnt, sehr dekorativ sein. Vor allem die Arten, deren Gehäuse rot oder lila gefärbt ist. Sie wird auch Tellerschnecke genannt, ist ebenfalls ein Lungenatmer und kommt daher immer wieder an die Teichoberfläche, um Luft zu schnappen.

Auch diese Schnecke lebt gut in sauerstoffarmen Teichen; sie bevorzugt kalkreiches Teichwasser und wird bis zu 4 cm groß. Im Normalfall ernährt sich diese Schnecke nicht von lebenden Pflanzen, wodurch sie Ihren Wasser- und Uferpflanzen weniger schnell gefährlich wird als die Schlammschnecke.

Sumpfdeckelschnecken

Eine Sumpfdeckelschnecke wird bis zu 5 cm groß und hält sich am Teichgrund auf, weswegen Sie sie selten zu Gesicht bekommen. Diese Schnecken können als einzige Schneckenart in Mitteleuropa hervorragend Schwebealgen und Plankton direkt aus dem Wasser filtrieren und sich als Weidegänger ernähren. Gut zu wissen, wenn Sie Ihren Teich winterfest machen: Sumpfdeckelschnecken überwintern im Grundschlamm.

Schnecken im Fischteich – Vorsicht bei Koikarpfen

Schnecken im Fischteich sind nur bedingt zu empfehlen. Zum einen, weil sie wie oben erwähnt Zwischenwirt für Parasiten sind, die auch anderen Teichbewohnern schaden. Zum anderen, weil sie bei manchen Fischarten nicht lange am Leben bleiben würden. Der Schwarze Graskarpfen knackt zum Beispiel sogar das Schneckenhaus.

Gerade auch bei Koi-Haltung ist Vorsicht angesagt: Die gefräßigen Karpfen knabbern nicht nur gern diverse Teichpflanzen an, sie finden auch Wasserschnecken super. Die Investition können Sie sich also sparen, denn Ihre Schneckenpopulation wäre innerhalb weniger Stunden wieder vernichtet.

Bild 1: © Henryk Olszewski – Fotolia.com
Bild 2: © penphoto – Fotolia.com