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14. Januar 2016

Schneedecke im Garten: Wo sie nützt – und wo sie schadet

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Für Hobbygärtner ist nicht immer einfach zu entscheiden: Sollen Schneedecken im Garten liegen bleiben oder entfernt werden, wirkt sie wie eine Isolierung oder erdrückt sie die Beete.

Allgemein gilt: Unter der schützenden Schneeschicht fühlen sich die meisten Pflanzen wohler als bei Kahlfrost – mit ein paar wenigen Ausnahmen.

Isolierfähigkeit von Schneedecken

Für Gartenpflanzen wirkt Schnee wie eine Isolierschicht; sie leiden darunter im Winter wesentlich weniger als bei kahlem Frost. Besonders wenn der Schneefall eine lockere Decke bildet, sinken die Temperaturen darunter kaum unter null Grad – und Sie brauchen keine Angst zu haben, dass Ihre Pflanzen darunter erfrieren.

Grund dafür sind die thermischen Eigenschaften von Schnee: Je trockener und lockerer, desto geringer ist die Wärmeleitfähigkeit. Deshalb schützt er Pflanzen wirksam vor Erfrierungen: Selbst wenn die Lufttemperatur deutlich in die Minusgrade geht, bewegt sich die Bodentemperatur unterhalb des Schnees um den Gefrierpunkt herum.

Deshalb ist es generell ratsam, Schneedecken im Garten liegen zu lassen. Lediglich in einer Hand voll Ausnahmefällen kann sie Schaden anrichten.

Wann Sie Schnee entfernen sollten

Für die meisten Gräser, Gehölze und Stauden stellt die Schneeschicht kein Problem dar; manche Winterblüher wie z.B. Hamamelis und Winterschneeball kommen gut damit zurecht und sorgen für einen blühenden Winter-Garten. Wird der Schnee jedoch nass und schwer, können empfindliche Pflanzen wie

  • Rosen
  • Hortensien
  • winterharte Kübel- und Balkonpflanzen

Schaden nehmen – und leider sind Frostschäden an Kübelpflanzennur schwer zu kurieren. Einen idealen Kälteschutz für die Pflanzebieten ein Vlies oder Jutesack, die Sie einfach über die Pflanzen stülpen. Die Veredlungsstelle von Rosenpflanzen wiederum schützen Sie durch Anhäufeln von Erde oder Reisig.

Eine zu dicke Schneeschicht sollten Sie auch bei

  • Kirschlorbeer
  • Bambus
  • Buchsbaum

entfernen, damit die Halme bzw. Äste unter der Last nicht abbrechen. Fatal wären Astbrüche vor allem bei Formgehölzen, daher sollten Sie die Schneeschicht von Hand oder mit einem Besen entfernen – oder Bäume und Hecke einfach abschütteln.

Gefahr durch Eisbildung auf dem Gewächshaus

Auch die Folien und Glasscheiben von Gewächshäusern sollten Sie von der Schneelast befreien, da ihr Gewicht das Dach eindrücken kann. Besonders gefährlich wird es, wenn der Schnee antaut und wieder überfriert: Auf diese Weise bildet sich eine Eisschicht, die vom Dach rutschen kann und eine ernstzunehmende Verletzungsgefahr darstellt.

Hinzu kommt, dass die Schneeschicht den Pflanzen im Gewächshaus das Licht raubt, das sie zum Wachsen brauchen. Sofern Sie darin also während der Gartenarbeit im DezemberFrühblüher oder Gemüse anpflanzen, achten Sie auf ein schneefreies Dach.

Was Sie im weißen Garten nicht tun sollten

Schnee Garten 2

Verwenden Sie kein Streusalz auf Ihren Gartenwegen: Gelangt das Schmelzwasser an die Wurzeln der Pflanzen, reichert sich das Salz darin an. Darunter leidet die Nährstoffaufnahme, Zweigspitzen und Blätter färben sich braun. In vielen Kommunen ist der Streusalz-Einsatz für Privatanwender ohnehin verboten, durch die Anwendung riskieren Sie hohe Geldstrafen – Splitt ist bei Eis und Frost eine deutlich umweltfreundlichere Alternative.

Laufen Sie außerdem nicht auf dem schneebedeckten Rasen herum, denn der verdichtete Schnee braucht länger zum Auftauen. Mit Kindern ist dies schwer praktikabel – andernfalls betreten Sie den Rasen aber möglichst nicht; so erleichtern Sie sich die Rasenpflege im Frühjahr.

Rasenflächen richtig auf den Winter vorbereiten

Rasenpflanzen sollten gut genährt in den Winter gehen. Versorgen Sie ihn also bei der Gartenpflege im Herbst mit Kalium und mulchen Sie ihn regelmäßig. Achten Sie darauf, die Halme nicht zu kurz zu schneiden und nehmen Sie anschließend das Schnittgut sowie Laub am besten ab. So verhindern Sie, dass sich Pilzkrankheiten ausbreiten.

Teichoberfläche schneefrei halten

Ist Ihr Teich erst winterfest gemacht, kann ihm Schneefall nicht viel anhaben. Gefriert er zu, entfernen Sie Schneeschichten möglichst schnell. So bekommen die Pflanzen genug Licht und die Fische ausreichend Sauerstoff. Ein zugefrorener Zierteich hingegen verhindert den notwendigen Gasaustausch, sodass sich unter der Eisdecke Fäulnisgase anreichern – und diese sind für alle Teichbewohner schädlich.

Ein Segel in angemessener Höhe verhindert, dass sich Schnee auf dem Teich ansammelt. Wichtig ist dabei, dass Sie das Segel schräg anbringen – so rutscht er seitlich herunter. Unbedingt notwendig ist ein Eisfreihalter: Er hält die Wasseroberfläche in Bewegung und verhindert das Zufrieren; ideal sind Eisfreihalter mit integriertem Teichheizer.

Schnee als willkommener Helfer für Hobbygärtner

Dem Schnee in Ihrem Garten können Sie also ganz gelassen entgegensehen: Für Hobbygärtner ist er nicht nur nützlich, sondern davon ganz abgesehen im Winter die schönste Gartendekoration. 

Statt sich also mit der Schneebeseitigung zu plagen, nutzen Sie die ruhigen Wintermonate lieber, um die Gartengestaltung fürs nächste Jahr zu planen – und freuen Sie sich darauf, wenn Schneeglöckchen und andere Frühlingsboten die neue Gartensaison ankündigen!

Bild 1: © Gina Sanders – Fotolia.com
Bild 2: © vvoe – Fotolia.com